Was man braucht: Trauersprüche
Schwierigkeit: sehr schwer
Anmerkungen: Im Umgang mit Trauernden herrscht auch heute oftmals noch eine große Unsicherheit. Wie soll man den Menschen gegenübertreten, die von einem Todesfall persönlich betroffen sind? Welches Verhalten ist angemessen? Auf welche Weise kann denn die eigene Anteilnahme angemessen zum Ausdruck kommen?
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Das Wort „Kondolieren“, welches neulateinisch ist und aus dem 18. Jahrhundert kommt, bedeutet „Mitgefühl ausdrücken“. Das Mitleid, das ein Mensch einem anderen gegenüber empfindet, wird beim Kondolieren persönlich zum Ausdruck gebracht.
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So werden von den nächsten trauernden Angehörigen Kondolenzbücher bei den Trauerfeierlichkeiten ausgelegt. Auch werden in neuester Zeit so genannte virtuelle Kondolenzbücher im Internet eingestellt.
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Trauernde Angehörige sind in Bezug auf die Formulierung von Beileidsbezeugungen sehr sensibel. Vor allem von der menschlichen Beziehung zwischen Kondolierenden und Trauernden hängt es ab, welche Äußerungen und welche Wortwahl als passend empfunden werden. Auch berücksichtigt werden muss der Grad der früheren Vertrautheit mit dem Verstorbenen. Achten Sie auf die Würde der Verstorbenen und nehmen Sie Rücksicht auf die Gefühle und Befindlichkeiten derjenigen, die mit dem Tod des lieben Verstorbenen leben müssen.
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Formulierungen wie „herzliches Beileid“, „herzliche Anteilnahme“, „tiefes Mitgefühl“, „tief empfundenes Beileid“ werden oft schriftlich mitgteilt und auch gelesen – und dies hat dokumentarischen Charakter für die Hinterbliebenen. Die einfache Form „betroffen sein“, „empfinden“ oder „Mitleid ausdrücken“ spricht für sich und bleibt echt. Jede Form einer Steigerung ist oft unnötig.
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Für Kondolierende gilt eine Vorgabe, die bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. von Chilon, einem der sieben Weisen der griechischen Antike, ausgesprochen worden sein soll: „De mortuis nil nisi bene“ – was heißt, dass man über Tote nur wohlwollend sprechen sollte.