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Wie schreibt man einen Businessplan?

Was man braucht: Textverarbeitungssoftware, Drucker, PC
Zeitaufwand: 2-4 Wochen, hängt aber sehr stark vom Umfang der Gründung ab.
Schwierigkeit: Mittel – Schwer
Anmerkungen: Im Vorfeld muss man sich überlegen, wozu man einen Businessplan überhaupt benötigt. In der Regel geht es in einem Businessplan darum, jemanden, meist einen Geldgeber (Bank) davon zu überzeugen, in sein geplantes Projekt zu finanzieren. So benötigen die meisten Startup Unternehmen heutzutage bestimmte Finanzmittel für den Anlauf des Unternehmens, die auch schon mal im oberen sechsstelligen Bereich liegen können. Büromiete will bezahlt werden, Arbeitsmaterial wird benötigt und eventuell braucht man vom Start weg schon zusätzliches Fachpersonal. Dazu reichen die Kapitalreserven einer Einzelperson oftmals nicht aus. Einen Businessplan erstellt man jedoch auch für sich selbst. Er dient dazu, die eigene Idee zu konkretisieren und später das geplante Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Bei einem Businessplan geht es also darum, möglichst sachlich und formal Werbung in eigener Sache zu machen und sein Vorhaben möglichst konkret und genau zu formulieren. Ein Adressat des Businessplans muss Interesse für das Projekt bekommen und nachvollziehen können, wie langfristig eine Wirtschaftlichkeit erreicht, sprich Gewinne erzielt werden sollen. Deshalb macht es bei der Erstellung des Businessplanes Sinn, auch die Interessen des potentiellen Gläubigers zu berücksichtigen. Dieser will sein Geld nicht nur sicher, sondern auch gewinnbringend angelegt wissen.
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Gliederung: Als erstes gilt es, eine Struktur für seinen Businessplan zu entwickeln, die alle wesentlichen Informationen klar gegliedert darstellt. Die Gliederung sollte folgende Gliederugnspunkte beinhalten: 1. Geschäftsidee / Business Case 2. Gründerteam / Erfahrungen 3. Gesetzliche Anforderungen 4. Produkt 5. Marketing 6. Finanzplanung 7. Entwicklungschancen 8. Anhänge (Pläne, Listen, Kalkulationen, Blaupausen etc.)
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Geschäftsidee: Es ist nun an der Zeit eine Geschäftsidee zu entwickeln. Sie bildet das entscheidende Fundament auf dem der Businessplan fußt. Die Planung einer erfolgreichen Selbstständigkeit benötigt Zeit, daher empfiehlt es sich, diesen Schritt besonders sorgfältig auszuarbeiten. Weiterhin sollte man seine Geschäftsidee mit Freunden und Familie besprechen. Meist erhält man so weitere Ideen oder zusätzliche Meinungen. Verständnisprobleme der Geschäftsidee können so im Vorfeld gelöst werden und finden so nicht ihren Weg in den Businessplan. Eine grobe Vorgehensweise könnte sein, sich zunächst zu fragen, was ein Alleinstellungsmerkmal der Dienstleistung oder des Produktes sein soll und welche konkreten Ziele damit erreicht werden sollen? Die Antworten dieser Frage sollte in jedem Fall schlüssig in das Konzept einfließen.
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Gründerteam: Nun gilt es, sich selbst in ins rechte Licht zu rücken. Welche Qualifikationen und Referenzen besitzt man, die bei der angehenden Selbstständigkeit hilfreich sind. Welche Aufgaben hat man in der Vergangenheit schon gut absolviert. Oder hat man eventuell schon erfahrene Mitarbeiter an der Hand? Potentielle Geldgeber sollen herauslesen können, dass ihr Geld in guten Händen ist und der Kleinunternehmer den nötigen Willen und die Fähigkeiten mitbringt, die Belastungen einer Unternehmensgründung gut zu bewältigen.
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Gesetzliche Anforderungen: Als nächstes sollte man sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen seines Vorhabens auseinandersetzen. Werden alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt? Und wenn ja wie? Was ist ansonsten noch zu beachten? All dies sollte man sehr ausführlich in seinem Businessplan darlegen. Es zeigt, dass man sich mit der Materie auseinandergesetzt hat und im Vorfeld das Möglichste getan hat um gesetzlichen Fallen aus dem Wege zu gehen.
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Produkt: Jetzt sollte man das angebotene Produkt oder die Dienstleistung näher beschreiben und den Kundennutzen seines Vorhabens herausarbeiten. Was hat der Käufer von dem Produkt oder der Dienstleistung? Welchen Nutzen bringt das Produkt oder die Dienstleistung? Warum gibt es das Produkt oder die Dienstleistung noch nicht und wie kommt der Kunde bislang auch ohne damit klar? Auf diesen Aspekt sollte die gesamte Ausrichtung des Businessplanes ausgerichtet sein. So lassen sich schneller Fehler oder kritische Aspekte in der Geschäftsidee lokalisieren und im Vorfeld ausmerzen.
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Marketing: Ebenfalls unbedingt enthalten sein muss die Marketingstrategie. Wie erfährt der Kunde von dem neuen Produkt oder der Dienstleistung? Was ist überhaupt die Zielgruppe? Welche Märkte gibt es und durch wen werden sie beherrscht? Welche Konkurrenten gibt es und was bieten diese an? Wie werden diese auf das neue Unternehmen reagieren? Und wie kann man selbst den potentiellen Kunden am besten erreichen? Welche Medien sind für Werbung geeignet? All diese Fragen gilt es hinreichend im Vorfeld zu klären und detailliert im Businessplan aufzuzeigen, dass man sich im Vorfeld gedanklich damit auseinander gesetzt hat.
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Finanzplanung: Zu klären ist nun, welche Investitionen für all diese Schritte notwendig sind und woher das Kapital dafür kommen soll. Dazu gehört ebenfalls eine Darstellung sämtlicher zu erwartender Geldflüsse und Zeithorizonten (Meilenstein), wann beispielsweise mit ersten Einnahmen gerechnet wird und ab wann Gewinne zu erwarten sind, sprich die Einnahmen die Ausgaben übersteigen (break-even). Ein guter Businessplan setzt dabei eine strategische Finanzplanung über ca. drei Jahre an und stellt glaubhaft und überzeugend dar, wie das angehende Unternehmen diese ersten drei Jahre finanziell übersteht. Seinen eigenen Lohn sollte man dabei immer mit berücksichtigen. Schließlich gründet man das Untenehmen um Geld zu verdienen. Dieser Lohn sollte nicht zu hoch und nicht zu niedrig angesiedelt sein. Er kann natürlich bei sehr gutem Geschäftsverlauf variabel angepasst werden. Wichtig ist, dass man diesen Schritt auch mit dem nötigen selbstkritischen Blick betrachtet. Was passiert, wenn sich das Geschäft schlecht entwickelt. Welche Risiken birgt das Geschäft und welche Lösungen gibt es, diese Risiken zu umgehen. Nach Möglichkeit sollte man hier nichts schön reden, da Banken und Finanzprofis so etwas in der Regel immer erkennen und den Businessplan sofort ablehnen werden. Zur Unterstützung bei der Finanzplanung sind im Internet Werkzeuge verfügbar, wie dieses kostenlose MS-Excel Tool http://www.erfolgreiche-firmengruen… .
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Entwicklungschancen: Den Abschluss des Businessplans bilden die Zukunftsaussichten. Wie sieht der Existenzgründer den langfristigen Bestand und Verlauf seiner Geschäftsidee, wie die Entwicklung der Märkte? Besonders wer auf viel externes Kapital angewiesen ist, sollte diesen Aspekt sehr gut und detailliert darlegen, da Geldgeber darauf besonders achten werden. Wie sehen eventuelle Expansionspläne bei gutem Geschäftsverlauf aus? Dies alles sollte man abschließend erwähnen.
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Äußere Form: Nachdem man nun die einzelnen Aspekte des Businessplanes herausgearbeitet hat gilt es diese in ein Dokument zu vereinigen. Dabei sollte der Textfluss flüssig, sauber und sachlich neutral geschrieben sein. Hier gilt vor allem, die Optik entscheidet! Ein Businessplan kann in den seltensten Fällen nachgebessert werden, wenn er einmal abgelehnt wurde. Daher sollte höchsten Wert auf die korrekte Erstellung des Dokumentes gelegt werden. Alles muss passen, das Layout, die Formatierung und vor allem die Seitenzahl. Man sollte so ausführlich wie nötig, aber so kompakt wie möglich schreiben um so den Leser nicht zu langweilen oder mit riesigen Dokumenten abzuschrecken.
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Vorlagen und Muster-Businesspläne: Vorlagen und Businessplan Muster findet man auch im Internet, beispielsweise hier http://www.gruenderblatt.de/pdf/mus… und hier http://www.erfolgreiche-firmengruen… . Diese erleichtern einem den Einstieg, helfen bei der Gliederung und bieten weitere allgemeine Tipps und Tricks für den Existenzgründer.
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Hilfreiche Internetseiten: Hilfe für die Erstellung eines Businessplans findet man beispielsweise im Internet unter www.existxchange.de , www.erfolgreiche-firmengruendung.de oder www.foerderland.de . Das örtliche Arbeitsamt greift Existenzgründern ebenfalls mit Informationen unter die Hand und wer eine größere Existenzgründung plant, sollte die Hilfe einer Gründerberatung in Anspruch nehmen. Diese Experten begleiten einen von der Erstellung des Businessplanes bis zur Einführung des operativen Geschäftes und helfen einem, viele Fallen und Hürden in der ersten Zeit zu umgehen, was vor allem für Unerfahrene Unternehmensgründer sehr vorteilhaft ist.
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Weiterführende Literatur: Weiterführende Literatur zum Thema Businessplan und Existenzgründung gibt es hier http://www.amazon.de/gp/product/370… , http://www.amazon.de/perfekte-Busin… oder hier http://www.amazon.de/Existenzgr%C3%… und in jedem gut sortierten Buchfachhandel.