Was man braucht: Material: 1/2 m³ Lehm, 1 Ballen Stroh, 1/4 m³ Sand, 1/4 m³ Sägemehl, Wasser, Schamottsteine (für das Fundament 1×1 m), 1/4 m³ grober Kies, ca. 20 Äste oder Latten (für den Kuppelbau) und 2-3 Blumentöpfe. Als Hilfsmittel: 3 Baukübel, Schaufel, große Plastikfolie, Schüsseln zum Kneten
Zeitaufwand: der Bau an sich ist schnell gemacht, die Lehmziegelproduktion ist sehr aufwendig
Schwierigkeit: je mehr Leute helfen, desto einfacher wird es
Anmerkungen: Zum Bauen eines Lehmofens ist es immer gut eine helfende Hand zu haben. Man sollte so viele Leute wie möglichst mobilisieren, später stehen sie so oder so vor der Tür.
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Den Lehm und den Sand kann man sich meist kostengünstig oder gar kostenlos in einer Ziegelei besorgen. Eine kurze nette Anfrage mit einer Erklärung des Vorhabens genügt häufig.
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Das besorgte Stroh muss man vor der weiteren Verarbeitung noch klein bekommen. Dazu lohnt es, sich im Baumarkt einen Häcksler zu mieten oder sich einen vom Nachbarn oder Freunden zu leihen. Man kann ihn auch für das Geäst gebrauchen.
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Sollte man statt Sägemehl nur Sägespäne bekommen haben, muss man diese ebenfalls noch bearbeiten bevor sie eingesetzt werden können.
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Bevor man die Ziegelherstellung angehen kann, muss der Lehm noch aufgeweicht werden. Am Besten eignet sich hiefür ein Baueimer welchen man mit etwas Wasser füllt. Der Lehm muss nun geknetet werden. Gute Alternative zu den Händen – mit den Füßen den Lehm weich treten.
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Für die Ziegelproduktion nimmt man 2 Teile Lehm, 1 Teil Stroh, 1 Teil Sägemehl sowie 1 Teil Sand.
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Das Ziegelkneten wird sich vermutlich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Wird die Mischung in weiterer Folge nicht mehr 100 % eingehalten, tut dies der Qualität des Ofens keinen Abbruch. Dennoch sollte man auf die genaue Mischung achten.
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Beim Kneten merkt man eigentlich von selbst wann die richtige Konsistenz erreicht ist. Beachten muss man, dass die Ziegel nicht zu feucht sind.
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Ist die Masse fertig, formt man diese nun in etwa Backstein große Ziegel und legt sie für etwa 30 – 40 Minuten auf eine Plastikfolie zum Antrocknen. Die Dauer dieses Vorganges ist auch von der Witterung abhängig.
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Das Fundament mit den Schamottsteinen sollte man bereits gelegt haben. Schmottsteine sind hier besonders geeignet, da sie sehr gut Hitze speichern können.
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Am Besten legt man das Fundament auf eine Schicht Kies. So lassen sich die einzelnen Fundamentsteine schön ausrichten. Die kleinen Rillen füllt man am Besten mit Lehm auf.
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Man kann sich bei einem Lehnofen auch entscheiden ob man eine Türe haben möchte oder Ziegel dafür verwendet. Entscheidet man sich für eine Türe, muss diese am Anfang mit eingebaut werden.
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In der Regel sollte man sich eine solche Türe von einer Schlosserei anfertigen lassen. Bei der Größe sollte man bedenken, dass man evtl. auch eine Familienpizza reinmachen möchte. Also evtl. breiter als 30 cm einplanen.
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Sollte man sich für Ziegelsteine als Türe entscheiden müssen diese so gewählt werden, dass möglichst wenig Hitze austreten kann. Eine Öffnung muss jedoch dafür vorgesehen werden!
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Für eine Türe aus der Schlosserei kann man sich leicht einen Rahmen aus Metallteilen basteln. Die Türe muss während des Bauvorganges stehen bleiben, da der Eisenrahmen sich verziehen kann und es dann problematisch werden könnte.
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Vom Türrahmen an beginnt man nun die Ziegel aufzulegen. Nach der ersten Schicht wird diese mit nassen Blättern abgedeckt und im Innenraum des Ofens ein Feuer gemacht damit diese Schicht antrocknet.
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Wichtig ist, dass den Ziegel nicht zuviel Wasser beigemischt ist. Dass kann dazu führen, dass die Ziegel zwar schön feucht sind aber weich wie Pudding.
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Das Schichten der Ziegel wird so lange gemacht bist die Türe verbaut wurde. Man sollte nicht auf das antrocknen der Ziegel mit einem Feuer im Ofen inneren vergessen, nach jeder Schicht.
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Nun muss man den Rahmen herstellen. Hierzu eignet sich der Strohballen den man nun auf einem Tisch (geflochten aus Zweigen und Ästen) stellt und diesen kuppelförmig zuschneidet. Dies ist die ideale Form für die Kuppelziegel.
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In die Kuppel verbaut man die Blumentöpfe mit ein. Diese dienen als Rauchabzug. Die Töpfe lassen sich nach dem Verbauen leicht entfernen. Die Löcher bleiben während des Anheizen offen (genau wie die Tür) und werden erst beim Backen verschlossen.
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Damit der Ofen die richtige Festigkeit bekommen heizt man ihn jetzt etwa 5 x richtig an. Kleine Risse die auftreten sind normal und sollten einen nicht beunruhigen. Mit etwas Lehm lassen sich diese wieder zuspachteln.
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Ist der Ofen fertig kann gegessen werden. Zum Anheizen verwendet man Holz was jedoch in Ascheform nicht aus dem Ofen genommen werden sondern an den Rand geschoben werden sollte, zwecks der Hitzeentwicklung. Den Boden einmehlen und die Pizzen rein.
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Den restlichen Lehm kann man dafür verwenden Schalen, Töpfe und Vasen zu kreieren. Nach einigen Tagen Trockenzeit kann man diese im neuen Lehmofen brennen.