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Wie organisiere ich eine Klassenreise oder einen Klassenausflug

Kostenpunkt: je nach Ziel der Klassenfahrt
Schwierigkeit: der Aufwand für die Organisation ist groß
Anmerkungen: Für viele junge engagierte Lehrer beginnen nach den Ferien wieder die Vorbereitungen für die Klassenfahrten. Es gibt eine Menge zu beachten, nicht nur um den Schülern ein tolles Programm zu bieten, sondern auch um die Klassenfahrt überhaupt machen zu dürfen.
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Zuerst einmal muss man überlegen wann man fahren möchte. Man schreibt sich bestenfalls einige Termine auf, da diese mit der Schulleitung abgeklärt werden müssen.
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Danach bespricht man sich mit dem Schulleiter, fixiert einen Termin und muss die grundsätzliche Genehmigung einholen.
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Als Reiseziele sucht man sich ebenfalls 3 Destinationen aus, da man auch Preise vergleichen muss.
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In weiterer Folge sollte man sich mit den Richtlinien für Schulwanderungen und Klassenfahrten auseinandersetzen und diese auch berücksichtigen.
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In weiterer Folge legt man ein Kostenlimit fest (man muss ja auch mit dem Geld der Schule haushalten).
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Bei verschiedenen Reiseveranstaltern kann man nun Angebote einholen und diese in Ruhe vergleichen.
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Mit der Klasse wählt man in weiterer Folge das Entsprechende Angebot aus. Man sollte der Klasse aber auch vermitteln, dass teurere Fahrten auch höhere Kostenanteile nach sich ziehen. Viele Eltern von Kindern und Jugendlichen müssen meist den Cent 2x umdrehen und darauf achten ob eine teurere Reise überhaupt möglich ist.
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Ist der Schritt mit der Klasse getan, ermittelt man die Gesamtkosten der Klassenfahrt und deponiert eine vorläufige Reservierung beim Reiseveranstalter.
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Nun folgt ein heikler Schritt. Je nach „Ruf“ der Klasse gibt es Kollegen die gerne mitfahren und welche die es lieber sein lassen. Deshalb ist es nun wichtig mit guter Rhetorik die Kollegen als Begleitpersonen anzuwerben.
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Im nächsten Schritt benötigt man die Genehmigung der Schulleitung die Fahrt als Schulveranstaltung anzusehen und den Lehrern die Fahrt als Dienstreise an zu erkennen.
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Da auch die Eltern informiert sein müssen, folgt nun eine schriftliche Einladung zu einem Elternabend bzw. ein Elternbrief mit genauer Information über Fahrtziel, Transportmittel, Termin und Kosten. Eine erste Teilzahlung sollte man einholen um evtl. Kosten abdecken zu können (wenige Lehrer könnten es sich leisten Beträge vorzustrecken)
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Findet ein Elternabend statt, ist eine Checkliste sehr nützlich um keine Punkte zu vergessen. Diese sind die Vermittlung der Ziele und der pädagogischen Werte dieser Klassenfahrt, die Vorstellung des Zielortes und der Unterkunft, eine grobe Übersicht über den Programmablauf, eine Übersicht der Gesamtkosten sowie eine Aufstellung über fällige Teilzahlungen bzw. einer Restzahlung sowie die Festlegung der Höhe des Taschengeldes.
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Ebenso ist es wichtig den Eltern die Begleiter vorzustellen. Einige werden die Kollegen von Gesprächen her kennen, andere wiederum müssen erst einmal mit ihnen vertraut gemacht werden.
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Den Eltern sollten auch Hinweise auf wichtige Aspekte aufgezeigt werden wie die Teilnahme an Schwimmveranstaltungen, das Verhalten bei Wanderungen, Radtouren und Freizeitaktivitäten. Ebenfalls muss ihnen klargemacht werden, dass die Kinder, wenn disziplinäre Vorkommnisse sind, nach Hause geschickt werden können. Die Kosten sind vom Kind in der Regel selbst zu tragen.
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Den Eltern sollte eine Einverständniserklärung mit nach Hause gegeben werden in welcher sie sich zur Kostenübernahme verpflichten sowie auch zur Kostenübernahme für besondere Aktivitäten (Ausflug in einen Erlebnispädagogik).
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Nun folgt die Buchung des Quartieres und des Transfers was von der Schulleitung abgezeichnet werden muss.
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Ratsam ist es auch eine Rücktritts- oder Haftpflichtversicherung für eine Schulfahrt abzuschließen.
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Eine Möglichkeit Förderungen und Zuschüsse für die Fahrt zu erhalten ist das Anschreiben der Gemeinde oder des Magistrates. Manche Kommunen stellen hier Gelder zur Verfügung.
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Um die Kosten für die Schüler so gering wie möglich zu halten kann man sich als Lehrer überlegen diverse Klassenaktivitäten zu veranstalten. Ein Flohmarkt, ein Bazar, ein Kaffee- u. Kuchenbuffet können etwas Geld in die Klassenkasse bringen.
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Es ist wichtig immer die Schüler mit einzubeziehen. Man plant mit ihnen im nächsten Schritt ein konkretes Programm und darf dabei nicht die Eintrittspreise und Öffnungszeiten außer Acht lassen.
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Mit den potenziellen Besucherzielen klärt man nun den Besuchstermin ab bucht evtl. Führungen und regelt den Eintrittspreis. Eine schriftliche Bestätigung des besprochenen sollte man sich per Fax oder eMail bestätigen lassen.
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Ebenfalls muss eine Dokumentation geplant werden. Man möchte doch noch Erinnerungen an die Klassenfahrt haben. Mit den Begleitern bzw. auch den Schülern wird besprochen wer für die schriftliche und wer für die visuelle Dokumentation zuständig ist.
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Als Lehrer ist es ratsam, sich die Unterkunft und einige Dinge bereits vor der Klassenfahrt anzusehen um sich einen Überblick verschaffen zu können.
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An die Eltern ist nun ein Schreiben zu schicken mit den „Regeln der Klassenfahrt“ und holt Informationen zu evtl. anderen Essgewohnheiten oder gesundheitlicher Einschränkungen ein.
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Besondere Essgewohnheiten sollte man an die Unterkunft melden, damit hier eigenes gekocht werden kann.
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Mit der Klasse bespricht man nun die Verhaltenregeln auf der Klassenfahrt, bei Veranstaltungen und sollte ihnen auch aufzeigen, dass es im Fall eines Verstoßes zu einer Rückführung des betroffenen Schülers nach Hause kommen kann.
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Beim Schulleiter hinterlegt man, vor Antritt der Fahrt, alle nötigen Unterlagen der Unterkunft, des Programmablaufes sowie der einzelnen Termine der Veranstaltungen.
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Von den Erziehungsberechtigten der Schüler fertigt man ebenfalls eine Liste mit allen Namen und deren Telefonnummer an und verteilt sie auch an die Begleiter.
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Wichtig ist jetzt die Reiseunterlagen, die Ausweise der Schüler und den eigenen, eine Schulbescheinigung (zur Vorlage bei Zoo’s, Museen,…) nicht zu vergessen.
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Für die Fahrt sollte man für Spiele oder Musik sorgen. Evtl. für eine gute DVD sollte der Bus entsprechend ausgestattet sein.
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Die Verteilung der Zimmer bzw. der Ferienhäuser sollte man wenn möglich vor Ort klären um ein Chaos zu verhindern. Evtl. fertigt man sich schon vor der Fahrt einen entsprechend Plan an, wer mit wem im Zimmer zusammenliegt.
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Jeden Tag sollte man sich hinsetzen und einen Tages- bzw. Erfahrungsbericht zu schreiben sowie während der einzelnen Tage nicht auf die Fotos und Videos vergessen.
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Nach Beendigung der Klassenfahrt reflektiert man mit den Schülern nochmals das erlebte, schreibt Aufsätze oder Artikel für die Schülerzeitung oder lässt sie eine Dokumentation aus ihrer Sicht des Erlebten schreiben.
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Als Lehrer selbst bringt man seine Dokumentation zu Ende, erstellt eine Abrechnung der Gesamtkosten (für die Eltern zum Einen, für die Förderstellen zum Anderen) und verfasst einen letzten Elternbrief mit der Abrechnung der Fahrt und Rückerstattung evtl. zuviel bezahlter Kosten.
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Um auch den Eltern einen Einblick in die pädagogische Arbeit zu gewähren und sie auch in den Schulalltag mit ein zu binden, ist es von Vorteil, einen Foto- bzw. Videoabend zu veranstalten.
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Viel Glück und viel Spaß auf der nächsten Klassenfahrt.